Milli mála - 01.01.2013, Blaðsíða 107
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esten“ wäre (TS 1907: 161). Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass
dieser Bericht nutzlos wäre, wenn er zu alt würde. In diesem Falle
ging es dem Autor also um die Nützlichkeit von Reiseberichten als
Quelle praktischer und sogar überlebensnotwendiger Informationen.
Der Hintergrund zu diesem beabsichtigten Reisebericht war, dass
Tómas Sæmundsson im Sommer 1835 zweimal den Sprengisandur
überquert hatte (Jón Helgason 1941: 114f.). Im Juni hatte er das
Pfarramt in Breiðabólsstaður übernommen. Im Juli ritt er von dort
nach Nordisland, um seine ihm frisch anvermählte Frau und deren
Hausstand zu holen, wobei er auf dem Rückweg auf dem Sprengi-
sandur in ein Unwetter geriet und sich verirrte. Zufällig fanden
seine Pferde ein Stück Grasland zum Weiden, sodass der Treck dort
ausharren und das Wetter abwarten konnte. Das Stück Grasland
wurde später Tómasarhagi genannt und fand Eingang in das Gedicht
„Tindrar úr Tungnajökli“ von Jónas Hallgrímsson (Jónas Hallgríms-
son 1989: 256). Der besagte Reisebericht ist leider nie erschienen,
er wäre äußerst aufschlussreich gewesen.
Zweitens hält Tómas Sæmundsson es für sinnvoll, für den islän-
dischen Teil von Fjölnir Auszüge aus fremden Reiseberichten über
Island zu übersetzen:
Dann könnte man vieles übersetzen, was in Bezug auf Island erschienen
ist […]. Er [Petersen – ML] hat auch eine Schrift über seine Reisen in
Skandinavien herausgegeben, wobei er Island ebenfalls erwähnt und
Islands Literatur. Im Jahre 1827 erschien in Leipzig das Reisebuch von
Thienemann, der vor einigen Jahren hier war. Einen Auszug daraus wür-
den alle, die ihn kannten, mit Vergnügen lesen. Ein Engländer, der vori-
ges Jahr hier war, hat ebenfalls im vergangenen Winter sein Reisebuch
herausgegeben. Es ist sicherlich im „Athenäum“. Außerdem wird der
französische Arzt, der im Sommer hier mit anderen Naturforschern her-
umgereist ist und mit dem französischen Kriegsschiff gekommen war, im
Winter ein Reisebuch herausgeben […].5
5 TS 1907: 161–162. „Þá mætti útleggja margt, sem skráð er Íslandi viðkomandi […]. Hann
[Petersen – ML] hefir líka gefið út rit um ferðir sínar í Skandinavien, hvar hann einnig minnist
Íslands og þess litteratúr. Árið 1827 er útkomin í Leipzig ferðabók Thienemanns, sem var hér fyrir
nokkrum árum. útdrátt af henni læsu þeir allir, sem þektu hann, með fögnuði. Englendingur, sem
kom hér við í fyrra hefir einnig í vetur leið útgefið ferðabók sína. Hún er sjálfsagt í „Athenæum“.
Líka mun franski læknirinn, sem hér fór um með öðrum naturforsker í sumar og kom með franska
stríðsskipinu, gefa út ferðabók í vetur […].“
MARION LERNER